Tour mit zwei großen Trümpfen
Wer den Schafkopf nicht kennt, der hat etwas verpasst
Zu den ganz prominenten Ausflugszielen gehört der Schafkopf in den Ammergauer Alpen wohl eher nicht. Trotzdem: Wer diesen Berg mit seinem mächtigen Gipfelkreuz nicht erklommen hat, der hat definitiv etwas verpasst. Die zwei größten Trümpfe dieser Erhebung: Erstens der überwiegend schattige und auch im Sommer angenehme Anstieg, der immer wieder mal großartige Blicke ins Tal gewährt. Zweitens und vor allem die hinreißende Aussicht hinunter ins Loisachtal auf Farchant und Garmisch-Partenkirchen, auf Sprungschanze und Kandahar-Abfahrt. hinüber in die bis weit ins Frühjahr hinein zugeschneiten Gipfel des Wetterstein-Gebirges. Den Blick auf die Zugspitze verwehren uns allerdings Katzenkopf, Kramerspitz & Co.
Wer unserer Empfehlung zu einer Rundtour entgegen dem Uhrzeigersinn folgt, muss übrigens folgendes wissen: Kurz vor Erreichen des höchsten Punktes durchquert der Wanderer eine steile Grasflanke. Für geübte Berggeher ist dies gewiss kein Problem. Aber wir setzen mal vorsichtshalber Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraus. Von einer Besteigung bei Schnee und Eis würden wir in jedem Fall abraten.
Von Bad Tölz erreicht man das knapp 50 Kilometer entfernte Farchant über die Autobahn München — Garmisch-Partenkirchen in etwa einer
Dreiviertelstunde. Am Spielleitenweg lässt sich meist problemlos ein Parkplatz finden. Und die Orientierung am Berg ist äußerst einfach: Die Beschilderung des Weges ist
vorbildlich. Dem oder den Verantwortlichen ein dickes Lob! Wer eine Rundtour dem schlichten Hinauf und Hinab vorzieht, wird mit der Wegsuche kein Problem haben. Auf sanft abfallendem Bergkamm
geht es zunächst in westlicher Richtung, nach der Abzweigung Richtung Südosten kehrt man auf angenehmen Serpentinen ins Tal zurück. Manche Wanderer mögen es als Manko empfinden,
dass der Schafkopf keinerlei Einkehrmöglichkeit zu bieten hat, dass man also Getränke und Verpflegung selbst bergauf schaffen muss. Sehen Sie es positiv: Sie treffen auch am
Wochenende nicht gar so viele Menschen. Und schöne Gasthäuser gibt es ja in Farchant.