Auf den Spuren des "Jägermeisters"
Nicht ein einziges Schild weist den Weg zum Rauchenberg
Auf Forstgut Rauchenberg, dem Ausgangspunkt unserer Rundtour, verbrachte einer der prominentesten deutschen Wirtschaftsführer einen bedeutenden Teil seines Lebens: Günter Mast, der 2011 verstorbene Chef der Jägermeister AG und Ex-Präsident des Fußballclubs Eintracht Braunschweig. Wald– und Jagdfreund Mast übrigens hatte das 600 Hektar umfassende Areal von den Underberg-Erben erworben. Ob es etwas mit dem prominenten Vorbesitzer zu tun hat, dass nicht ein einziges Schild den Weg zu dem idyllisch gelegenen Anwesen weist? Orientierungshilfen werden Sie auf der gesamten Wegstrecke nicht finden. Nur der unmissverständliche Hinweis auf das Parkverbot, das wohl für das gesamte weitläufige Gutsgelände gilt. Macht nichts, Parkmöglichkeiten gibt reichlich.
Zum Ausgangspunkt fahren wir auf der Bundesstraße 13 vorbei an Lenggries und biegen vor der Bretonenbrücke links ab Richtung Jachenau. Der Staatsstraße 2072 folgen wir bis Leger, wo wir nahe dem Cafè Landerermühle (www.landerermuehle.de) parken und dann auf ebener Schotterstraße zwei Kilometer in südlicher Richtung zum Ausgangspunkt am Forstgut wandern.
Unsere Tour, die ausschließlich auf Forststraßen verläuft und übrigens auch mountainbiketauglich ist, führt vorbei am Gutsgebäude und einem
Fischweiher zunächst fast flach entlang der Isar. Erst nach etwa 2,5 Kilometern beginnt die Steigung. Dass wir nach fünf Kilometern des Weges am „Paradiesköpferl“ (1204 m)
vorbeigekommen sind, offenbart erst der nachträgliche Blick in die Karte. Unterwegs begegnen wir unter anderem Reh, Gämse und Auerhenne. Mindestens zwei Dutzend
Hochsitze und Jägerstände lassen ahnen, dass die Luft bisweilen etwas bleihaltig ist. Nach etwa acht Kilometern verlassen wir kurz die Forststraße und spazieren links
auf fast nicht erkennbaren Trampelpfad zum Rauchenberg-Gipfel (ohne Kreuz) wo wir wunderbar hinunter in den Isarwinkel und hinüber zum Brauneck schauen können. Auch der folgende
Abstieg gewährt uns hübsche Ausblicke, etwa auf die Hochalm oder hinüber zum Schönberg. Schade nur, dass kein einziges Hinweisschild die Orientierung erleichtert.