Über Hirschtalsattel und Lenggrieser Hütte
Auf der Forststraße hinauf, auf dem Grasleitensteig hinab
Und das soll eine Bergtour sein? Aber ja: bei 700 Höhenmetern verbietet sich diese Frage fast. Wir müssen allerdings zugeben, dass bei dieser Rundtour das Gipfelerlebnis auf der Strecke bleibt. Dieser Missstand lässt sich allerdings leicht beheben. Wer sich partout in einem Gipfelbuch verewigen will, hat auf dieser Strecke etliche Möglichkeiten. Doch der Reihe nach.
Nach der Anfahrt über die Bundesstraße 13 von Bad Tölz nach Lenggries steuern wir den (kostenpflichtigen) Wandererparkplatz nahe der Schlossschenke unweit von Schloss Hohenburg an. Von hier geht‘s auf dem ausgeschilderten Weg 601 auf geschotterter Forststraße vorbei an der Grundig-Villa hinauf zum Hirschtalsattel, der auch bei Mountainbikern — völlig zu Recht — sehr populär ist. Nach etwa 6,3 Kilometern entlang des Hirschbachs und etwa zwei Stunden Gehzeit sind wir am Sattel (1223 m) angelangt und haben die Wahl: Wir könnten nun hinüber zur Aueralm wandern oder hinauf steigen auf den Fockenstein (1564 m) oder den Ochsenkamp (1595 m) erklimmen.
Wir marschieren stattdessen auf der Seekarstraße, die uns teils flach, teils mäßig ansteigend nach etwa drei Kilometern zur Lenggrieser Hütte (1338 m) bringt, wo wir erneut auswählen können: links hinauf zum Seekar (1601 m), rechts ins Tal absteigen über den wenig begangenen Grasleitenstein (1268 m) und den Grasleitenkopf — oder erst einmal auf der schönen Terrasse die Sonne, die Aussicht und eine kräftige Brotzeit genießen — falls wir ein freies Platzerl finden, was bei schönem Wetter gar nicht so selbstverständlich ist. Wir entscheiden uns für den kulinarischen Genuss und steigen anschließend auf dem ebenfalls mustergültig ausgeschilderten Grasleitensteig ins Tal hinab. Fünfeinhalb Kilometer und knapp eineinhalb Stunden später erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt und sind uns einig: Das war eine richtige, durchaus anspruchsvolle Bergtour.