Königliches Bergvergnügen: Der Herzogstand

Schon Ludwig II. genoß hier die einmalige Aussicht

Der Pavillon am Herzogstand, etwa 20 Höhenmeter oberhalb des Gipfelkreuzes, bietet eine traumhafte Rundumsicht.
Der Pavillon am Herzogstand, etwa 20 Höhenmeter oberhalb des Gipfelkreuzes, bietet eine traumhafte Rundumsicht.

Welchem Blaublütigen der Herzogstand seinen Namen verdankt, entzieht sich unserer Kenntnis. Gesichert ist hingegen, dass Bayerns Hochadel schon vor eineinhalb Jahrhunderten die Schönheit dieses Berges für sich entdeckt hatte. König Max II. ließ 1857 heroben ein kleines Jagdhaus errichten, anno 1865 mochte auch König Ludwig II. am Herzogstand seine eigenen vier Wände haben. Schade, dass die Originalbauten Blitzschlag und Brand zum Opfer fielen. Heute erinnern nur noch eine Gedenktafel und ein Relief an dem Neubau an den Monarchen.

Aus gutem Grunde gehört der Herzogstand zu den meistfrequentierten Gipfeln im Voralpenland, weswegen wir vom Aufstieg am Wochenende abraten Da ist einmal die Bergbahn, die reichlich Touristen mit teils recht bizarrem Schuhwerk in die Höhe bringt. Da ist das Herzogstandhaus mit schöner Sonnenterasse, wo sich hungrige und durstige Wanderer zu vernünftigen Preisen (Schnitzel mit Pommes 10,90 Euro, Weißbier 3,30 Euro/ Stand 2011) verpflegen können. Vor allem aber ist die Aussicht rundherum nicht zu überbieten. An klaren Tagen reicht der Blick über hunderte Gipfel hinweg bis zum Großglockner und Großvenediger.

Es führen mehrere Wege herauf. Von der Bergbahn-Talstation am Walchensee-Ufer, von Schlehdorf oder auch über den Grat vom Heimgarten her.  Unsere Aufzeichnung beginnt an der Kesselberg-Passhöhe (859 m). Bergauf geht es auf einem breiten und völlig ungefährlichen Forstweg, den man sich im Sommer bisweilen mit Mountainbikern und im Winter mit Ski-Tourengehern teilt. Nach etwa 100 Minuten Gehzeit und 5,7 Kilometern erreicht man das Herzogstandhaus (1575), bis zum Gipfel sind‘s 7,1 Kilometer und rund 135 Minuten. Wer gerne eine kleine Extratour macht, kann mit relativ wenig Aufwand den nur ein paar Steinwürfe vom Herzogstandhaus entfernten Martinskopf (1674 m) „mitnehmen“.

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