Der Bär steppt nur im Winter

Die Christlum macht auch außerhalb der Skisaison  Spaß

Ganz schön cool: Neugierige Gemse am Wegenrand.
Ganz schön cool: Neugierige Gemse am Wegenrand.

Es gibt wohl kaum einen Berg, der derart intensiv den Bedürfnissen der Alpinsportler angepasst wird, wie der Christlumkopf. Das merkt man natürlich auch in der schneefreien Zeit. Wir marschieren ständig entlang irgendeiner Piste oder Lifttrasse. Die (im Sommer geschlossene) Christlumalm hat die Dimension einer Werkskantine. Und wer gut in Mathe ist, könnte ja mal versuchen, die Schneekanonen zu zählen. Ja, im Winter steppt hier der Bär. Doch bei unserem Besuch an einem strahlend schönen Herbsttag waren wir praktisch allein — sieht man einmal von dutzenden Gemsen ab, die seelenruhig auf den Pisten grasten und uns teilweise auf 20, 30 Meter herankommen ließen, ehe sie halbherzig die Flucht ergriffen.

Vor dem Bergvergnügen steht eine ziemlich happige Parkplatzgebühr von fünf Euro für die Tageskarte (Stand 2017). Diesen Betrag kann man sich allerdings getrost sparen, wenn man irgendwo im Ort parkt und ein paar hundert Meter zusätzlichen Fußmarsch im Kauf nimmt. Die über die gesamte Distanz sehr gut ausgeschilderte Strecke beginnt ausgesprochen moderat und führt nach wenigen hundert Metern vorbei am noblen Vier-Stern-Superior– Hotel „Das Kronthaler“ (www.daskronthaler.com). Sehr locker bergauf geht es etwa vier Kilometer lang, bis man sich der Gföllalm nähert. Diese täglich geöffnete Jausenstation mit schöner Sonnenterrasse ist bei Wanderern und Mountainbikern gleichermaßen beliebt. Hier allerdings ist‘s vorbei mit der Mountainbikerei. Die restlichen zwei, zweieinhalb Kilometer sind für Radler eindeutig zu steil. Vorteil ist allerdings, dass man recht schnell (und übrigens völlig ungefährlich) nach oben gelangt und — wie schon beim Anstieg — eine wunderbare Rundumsicht genießen kann. Wir schauen hinunter auf Achenkirch und den dunkelgrünen See, hinüber zu Hochplatte, Seekarspitze, Schreckenspitze, Unnütz und diverse Gipfel im Rofangebiet. Am Gipfelkreuz studieren wir eine Tafel, auf der an Hans Lang erinnert wird. Er war der Erschließer der Christlum und der Hochalmlifte, hat vielen Menschen zu Skivergnügen und Landsleuten zu Wohlstand verholfen. Und uns zu einem wunderschönen Tag am Berg.

 

 

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