Wo die Steinböcke daheim sind
Lohnende Tour vom Brauneck zur Benediktenwand
Es führen etliche Wege auf die Benediktenwand: Von der Jachenau (Petern) aus, von Benediktbeuern über die Tutzinger Hütte oder auch übers Längental. Wir haben die wohl spektakulärste Variante ausgesucht: Wir starten an der Bergstation der Brauneck-Bergbahn (www.brauneck-bergbahn.de) , unternehmen eine Wanderung über den gesamten Gebirgskamm mit hinreißender Aussicht, um hernach über das Längental zur Talstation zurück zu gehen. Es versteht sich, dass man bei dieser Streckenlänge ausreichend Verpflegung und Getränke mitnimmt. Bis zur Einkehrmöglichkeit an der Längentalalm hat man schließlich schon mehr als elf Kilometer zurückgelegt.
In einer Viertelstunde bringt uns die Bergbahn auf die Ausgangshöhe von 1500 Metern. Wir ersparen uns auf diese Weise etwa 600 Höhenmeter. Doch eine leichte Wanderung ist die Tour deshalb noch lange nicht. Der Weg über den Kamm ist ein stetes Auf und Ab, erfordert unbedingt Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und solide Kondition, stellt geübte Bergsteiger allerdings vor keine großen Probleme, zumal kritische Stellen mit Drahtseilen gesichert sind. Und wenn man nach mehr als drei Stunden am Gipfelkreuz der „Benewand“ ankommt, hat man fast sieben Kilometer und annähernd 700 Höhenmeter bergauf in den Beinen. Mit etwas Glück begegnet der Wanderer Steinböcken, die auf die Anwesenheit von Menschen meist sehr gelassen reagieren. Sie haben sich an Besucher gewöhnt. Die Orientierung ist über den gesamten Streckenverlauf übrigens kein Problem: Die Beschilderung ist vorbildlich.
Hauptattraktion dieser Tour ist fraglos die unvergleichliche Aussicht, die im Süden über hunderte Alpengipfel, gekrönt vom Großglockner, und im Norden über Starnberger See bis München reicht. Beste Wanderzeit ist im Herbst. Von einer Begehung im Winter raten wir hingegen ab. Zur Warnung mag eine Tafel an der Probstalm dienen, die an ein Lawinenunglück 1931 mit sieben Todesopfern erinnert — das schwerste Unglück, das sich je im Landkreis Bad Tölz ereignete . . .